Drei Medaillen in den Ziel Einzelbewerben
Der Samstag wird als "WM-Silbersamstag" in die Geschichte eingehen. Auch in den Einzelbewerben ging Österreich leer aus, was Goldmedaillen betrifft. Schmerzlich, vor allem deshalb, weil die Rückstände sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren minimal ausfielen. Simone Steiner drei Punkte hinter Verena Gotzler (D), Mario Weingartmann gar nur zwei Punkte hinter Stefan Thurner.
Damen Ziel-Einzel: Simone Steiner holt Silber
Simone Steiner startete von Rang 4 mit 16 Punkten Rückstand in die beiden Finaldurchgänge. Wie schon in der Vorrunde patzte sie auch in den beiden Finalrunden auf Bahn 1. 52 Punkte der Unterschied zur späteren Siegerin Verena Gotzler, die als Führende in dieses WM-Finale startete. Simone zeigte sich kämpferisch und startete eine sehenswerte Aufholjagd, die am Ende unbelohnt blieb. „Ein einziger Fehler, und der hat mir in Wirklichkeit den Sieg gekostet“, meinte die 27-jährige Oststeirerin nach dem Wettbewerb. Simone weiter: „ich freue mich über den 2. Platz und die beiden Silbermedaillen – Verena war heute die Bessere, ich gratuliere ihr herzlich zu Gold.“
Bronze ging ebenso an Deutschland – Alina Mayer kam auf 662 Punkte und hatte 30 Punkte Rückstand auf Simone.
Die weiteren Ergebnisse:
Platz 9 – Stefanie Wörgötter (T) 579 Punkte (149/152/140/138)
Platz 11 – Petra Grube (NÖ) 537 Punkte (138/135/142/122).
HERREN Ziel-Einzel:
Stefan Thurner vor Mario Weingartmann und Kevin Kronewetter
Was Simone Steiner verwehrt blieb, gelang dafür im Herren Ziel-Einzel dem Deutschen Stefan Thurner. Stefan startete von Rang 4 aus in diese Weltmeisterschaft und sprang am Ende mit einem hauchdünnen Vorsprung von 2 bzw. 12 Punkten auf Platz 1. Mario Weingartmann (SSV ASKÖ Weiz Nord) vor zwei Jahren Team-Weltmeister in Regen, ist seit heute Vizeweltmeister im Herren Ziel Einzelbewerb – lächerliche zwei Punkte fehlten dem Oststeirer zum Sieg. Trotzdem zeigte er sich erfreut: „Bei meiner ersten Weltmeisterschaft im Einzel gleich eine Silberne zu gewinnen, ist einfach ein Traum. Viel hat nicht gefehlt, ich bin trotzdem sehr stolz auf diese Medaille und diese Leistung.“
Mit Runden von 168, 189, 174 und 184 in Summe 715 Punkten zurecht, wie wir meinen. Der sportliche Leiter für den Zielbereich, Martin Puntigam begleitet den Steirer seit vielen Jahren: „Mich freut es für ihn ganz besonders – seit 16 Jahren betreue ich Mario. Meist ist er leer ausgegangen und knapp am Podest vorbeigerutscht, diese Medaille gönnen wir ihm alle!“
Kevin Kronewetter mit Bronzemedaille überglücklich
Auch wenn der Halbzeitführende sich wacker durch dieses Finale gekämpft hat, er wird diese WM wohl ewig in Erinnerung behalten. „Im Normalfall ist Bahn 4 meine Lieblings-Bahn mit vielen Punkten. Ihr verdanke ich meine Qualifikation für diese WM. Ausgerechnet im Finale habe ich auf dieser Bahn zu wenig Performance gezeigt. Die Chance auf Gold war da, mit 1 x Silber und 1 x Bronze von der ersten WM nach Hause fahren zu können, freut mich ganz besonders.“
Thomas Fuchs mit guter Finalvorstellung wird Vierter!
Der Salzburger steigerte sich in den Finaldurchgängen mit Runden von 183 und 179 und kam bis auf 10 Punkte an Kronewetter heran.
Fotos: Hans Oberländer, gepa-pictures.at