82. Staatsmeisterschaften der Herren in Marchtrenk
Mit den 82. Herren Staatsmeisterschaften im Mannschaftsspiel werden in der Eishalle Marchtrenk am Sonntag die letzten Staatsmeisterschafts-Medaillen in diesem Winter vergeben. Der Favoritenkreis ist schwer einzugrenzen, ist die Dichte im Herren Mannschaftsspiel enorm hoch. Die Vorrunde beginnt am Samstag um 14:30 Uhr. Am Sonntag starten ab 7:30 Uhr die Meister- und Abstiegs-Playoff Runden mit den Finalspielen ab ca. 12:00 Uhr. Parallel findet in Amstetten die Bundesliga 1 statt.
Edla mit Ambitionen auf Titelverteidigung
Klein aber fein ist die Halle in Marchtrenk und wie jedes Jahr lockt die “Königsdisziplin” des Eisstocksports viele Fans nach Oberösterreich. Die 16 besten Mannschaften Österreichs küren zum 82. Mal in der Geschichte ihre Meister. Der Favoritenkreis ist schwer einzugrenzen, ist die Dichte im Herren Mannschaftsspiel enorm hoch.
Die Steiermark stellt mit acht Teams, darunter Titelverteidiger SU ESV Seiwald Edla, das größte Kontingent in Marchtrenk. Sieht man sich die Statistik der letzten zehn Jahre an, ging der Titel vier Mal nach Kärnten an den EV Rottendorf Seiwald, viermal in die Steiermark (3 x Voitsberg, 1 x Edla) und einmal nach Tirol an Angerberg (Anmerkung 2020 fand aufgrund der Pandemie keine Meisterschaft statt).
Nach 13 Jahren in der ersten Klasse, drei zweiten Plätzen und einem dritten Platz krönte sich Edla im letzten Jahr in Amstetten mit einem 5:3 Finalsieg gegen ESV Union Ladler Wang zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte zum Staatsmeister.
Thomas Rübenbauer/Edla: “Wir sind mit unserer Vorbereitung sehr zufrieden. Wir haben fast jedes Wochenende seit dem Europacup ein Turnier gespielt. Die Generalprobe vor einer Woche beim Turnier in Liebenau haben wir verhaut – was mich aber absolut nicht beunruhigt. Im letzten Jahr wurden wir bei der Generalprobe Letzter, diesmal “nur” Drittvorletzter. Das erste Ziel ist natürlich der Steherplatz, aber ich trau uns nach den Trainingsleistungen wieder zu, dass wir ganz vorne um den Titel mitspielen können. Morgen gibt es noch ein letztes Training. Christian Schilling hat zwei seiner Finger leicht beleidigt, er sollte aber für das Wochenende fit sein.“
Rottendorf in Jubiläumsstimmung
Für eine Mannschaft wäre der Titel dieses Jahr ein besonderes Geschenk. Der EV Rottendorf Seiwald feiert sein 60-jähriges Bestehen. Am 20. November 1963 wurde der Verein im Gasthof Stranig gegründet – der Startschuss einer legendären Erfolgsgeschichte der Familie Stranig. 60 Jahre später ist der EV Rottendorf mit fünf Europacuptiteln, sieben Staatsmeistertiteln im Winter und zwei Goldenen im Sommer einer der erfolgreichsten Vereine Österreichs. Nach wie vor nicht müde im Titel sammeln, zählen sie auch am kommenden Wochenende wieder zu den Favoriten.
Günther Stranig/Rottendorf: “Wir hatten eine kurze aber knackige Wintersaison ab dem 6. Jänner. Mit dem Gewinn der ASVÖ Landesmeisterschaft sind wir gleich gut gestartet. Sportlich läuft es sehr gut. Hauptziel ist der Klassenerhalt. Sollten wir am Sonntag in die obere Play Off kommen, ist wieder alles möglich. Zum 60-Jahr-Jubiläum haben wir eine große Feier im August geplant mit Auszeichungen und Ehrungen und wir vergeben erstmals einen goldenen Eisstock.“
Wang hofft auf Genesung von Jakob Solböck
Die Zweitplatzierten vom Vorjahr ESV Union Ladler Wang kämpfen noch mit einem kleinen Lazarett. Jakob Solböck liegt mit einer Lungenentzündung im Bett. In der zweiten Mannschaft, die parallel am Wochenende in der Bundesliga 1 in Amstetten an den Start geht, geht die Grippe um. Ein paar Tage sind zur Genesung noch Zeit und wie Obmann Stefan Solböck es formuliert, die Lage ist nicht hoffnungslos.
Obmann Stefan Solböck/Wang: “Unsere Vorbereitung lief gut. Das letzte Turnier in Amstetten konnten wir gewinnen. Wie wissen leider nicht, wie die Mannschaft am Wochenende aussehen wird, da wir einige Krankheitsfälle im Team haben. Jakob Solböck laboriert noch an einer Lungenentzündung. Ich hoffe, dass er bis zum Wochenende fit wird. Unsere zweite Mannschaft spielt auch in der Bundesliga 1 in Amstetten, auch da geht die Grippe etwas um. Wir sind trotzdem positiv gestimmt, die Lage ist nicht hoffnungslos.”
Voitsberg eine “Wundertüte”
2021 schafften die Voitsberger in Kufstein im Finale gegen Rottendorf den letzten großen Sieg im Winter. Mannschaftsführer Michael Krenn kämpft seit der Champions League mit seinem Knie und auch sonst lief die Vorbereitung nicht ganz nach Wunsch, aber wer den Kampfgeist der Steirer kennt, weiß dass mit ihnen immer zu rechnen ist.
Michael Krenn/Voitsberg: “Unsere Vorbereitung lief heuer sehr durchwachsen. Wir konnten bis auf zwei Trainings nie in der Stammformation zusammenspielen, da immer irgendeiner krank war. Mein Knie ist am besser werden, aber noch nicht ganz ok. Die beiden Ofners waren krank. Ich würde sagen, wir sind heuer eine Wundertüte und greifen aus der zweiten Reihe an. Erstes Ziel ist der Steherplatz am Samstag. Wenn wir das geschafft haben, ist am Finaltag immer alles drinnen. Neben den üblichen Favoriten schätze ich im Winter Feldkirchen auch stark ein.”
Drei OÖ-Mannschaften mit Heimpublikum im Rücken
Oberösterreich stellt mit St. Willibald, Natternbach und Aufsteiger Lichtenberg drei Mannschaften, wobei die großen Hoffnungen auf einen Heimsieg auf SU Guschlbauer St. Willibald liegen. 2022 mussten sie sich nur im Finale gegen Rottendorf geschlagen geben, im letzten Jahr reichte es nur für Platz 9, dieses Jahr lief die Vorbereitung gut und man will wieder vorne mitspielen. Für Natternbach reichte es 2023 als 12. gerade noch den letzten Steherplatz zu erreichen.
Günter Dobrezberger/Natternbach: “Unsere Mannschaft ist top motiviert für die Heimstaatsmeisterschaft in Marchtrenk. Wir konnten in den letzten Wochen einige Male in der Halle gut trainieren, somit rechnen wir schon mit einem „kleinen“ Heimvorteil. Dennoch zählt unsere Mannschaft sicherlich nicht zu den großen Topfavoriten. Unser großes Ziel ist es, am ersten Tag bereits das obere Playoff zu erreichen und dann am zweiten Tag mit Heimvorteil und dem oberösterreichischen Publikum im Rücken ein bisschen zu überraschen. Alle Stammspieler sind fit und gut in Form, somit steht einem schönen Stocksportwochenende in Marchtrenk nichts mehr im Weg.”
Angerberg in der Vorbereitung in Siegeslaune
Die Tiroler sind im Winter auf Eis wie immer nicht zu unterschätzen. Der Titelgewinn 2019 in Hart gegen Edla im Finale ist noch gut in Erinnerung.
Matthias Taxacher/Angerberg: “Unsere Vorbereitung verlief recht gut mit einigen Turnier-Siegen. Ziel ist am ersten Tag sich fürs Meister Playoff zu qualifizieren. Aktuell sind alle Spieler fit, hoffentlich bleibt das bis zum Wochenende so. Unsere Trainings bzw. Eiszeiten haben sich in Tirol leider auch etwas verkürzt – da haben wir den Anschluss an Eishockey und Eislaufen längst verloren.”
Finalspiele, Sonntag ab ca. 12:00 Uhr
Die Vorrunde beginnt am Samstag um 14:30 Uhr. Die vier besten Mannschaften jeder Gruppe steigen in das Meister-Playoff auf. Am Sonntag starten ab 7:30 Uhr die Meister- und Abstiegs-Playoff Runden mit den Finalspielen ab ca. 12:00 Uhr.
Gruppe rot: SU ESV Seiwald Edla/ST, EK Deurotherm Feldkirchen/K, ESV SP Pongratz Kowald Voitsberg/ST, EV Angerberg/T, SU Guschlbauer St. Willibald/OÖ, SU Sagender Fenster Natternbach/OÖ, RSU Leitersdorf im Raabtal/ST (Aufsteiger), ESV Großfeistritz/ST (Aufsteiger)
Gruppe blau: ESV Union Ladler Wang/NÖ, 1. ESV Fresing/ST, ESV Köflach Stadt/ST, EV Rottendorf Seiwald/K, ESV Jupp Krottendorf/ST, SSV ASKÖ Weiz Nord/ST, GSC Liebenfels/K (Aufsteiger), ASVÖ SV Lichtenberg/OÖ (Aufsteiger)
Bundesliga 1, Amstetten – Tal Leoben und Straßwalchen kämpfen um Wiederaufstieg
Parallel zur Staatsmeisterschaft findet in Amstetten die Bundesliga 1 statt, wo es um den Aufstieg in die Staatsmeisterschaft 2025 geht. Allen voran kämpfen der aktuelle Staatsliga Sieger EV Ladler Tal Leoben und EV Straßwalchen (Staatsligasieger 2021) um den Wiederaufstieg. Im letzten Jahr mussten beide Top-Teams nach einem katastrophalem ersten Tag bei der Staatsmeisterschaft in Amstetten den Abstieg in die Bundesliga hinnehmen.
Mannschaftsführer Michael Brantner: “Nach der letzten Wintersaison haben wir die Vorbereitung komplett umgestellt. Gegenüber dem letzten Jahr haben wir uns bis Ende 2023 eher auf das Training konzentriert und an wenigen Wettkämpfen teilgenommen. Ab Neujahr haben wir Gas gegeben und vermehrt Trainingsspiele gegen Staatsmeisterschaftsmannschaften durchgeführt. Beim letzten Test in Amstetten konnten wir punktgleich mit Wang den 2. Rang belegen. Ziel ist ganz klar der Wiederaufstieg, aber da muss natürlich alles auf den Punkt passen, wobei die Gegner auch nicht schlafen!”
Mannschaftsführer Werner Baumgartner: “Die Vorbereitung ist super gelaufen, allerdings war das letztes Jahr auch so und dann hatten wir einen katastrophalen ersten Tag bei der Staatsmeisterschaft. Heuer wollen wir es besser machen. Klares Ziel ist der Wiederaufstieg. Die Gruppe ist nicht ohne, aber wenn wir von Beginn an unser Spiel durchziehen können, wird es für unsere Gegner sicher nicht leicht uns zu schlagen.”
Startliste Bundesliga 1 Eishalle Amstetten, 17.-18.02.2024
Gruppe rot: EV Ladler Tal Leoben/ST, ESV HLS Jimmy Wien 1, ER St. Peter Balu/K, ESV HLS Jimmy Wien 2, ESK Aschau Brandenberg/T, ESV Umdasch Winklern/NÖ, ESV Eberstein/K, ESV Ladler Wang 2/NÖ
Gruppe blau: EV Straßwalchen/S, SU Schardenberg/OÖ, ER ASKÖ Gurnitz/K, ESV Ladler Eisstöcke Graz/ST, ESV Schwarzl Immobilien Prüfing/ST, ESV Union Kroisbach/ST, USC Abersee/S, ESV Wörterberg/B