EM-Vorschau: Österreich mit Kampfansage
Von 5. bis 9. März findet in Waldkraiburg/Bayern mit der Europameisterschaft im Mannschafts- und Zielwettbewerb der krönende Abschluss der Eisstock-Saison 2023/24 statt. Österreich reist mit einem 17-köpfigen Kader an. 16 Nationen haben für die Titelkämpfe genannt. Österreichs Team zählt neben Deutschland und Italien traditionell in allen sieben Medaillen-Entscheidungen zu den Favoriten. Donnerstag ab 18h werden die ersten Medaillen im Team Mixed und in den Teamwertungen vergeben. Am Freitag ab 18h folgen die Finalspiele der Einzel-Zielwettbewerbe. Abgeschlossen wird die EM am Samstag ab 13h mit den Finalspielen in den Mannschaftsspielen der Damen und Herren.
4 Goldene für Österreich bei letzter EM 2019 in Kaunas
2021 wurde die EM in Weiz aufgrund der Pandemie abgesagt. Die letzte EM 2019 in Kaunas/Litauen ist somit schon ein Weilchen her. Österreich gewann damals vier Goldmedaillen, davon eine im Mannschaftsspiel der Damen (Viktoria Schlapfer, Kerstin Acherer, Roswitha Friess, Manuela Gamsler, Claudia Wieser), zweimal im Ziel-Einzelwettbewerb (Thomas Fuchs und Simone Steiner) und eine Goldene im Ziel Team-Herrenbewerb (Franz Roth, Mario Weingartmann, Matthias Taxacher, Thomas Fuchs). Das Herren-Team holte Bronze im Mannschaftsspiel hinter Deutschland und Italien. Von den damaligen Gold-Medaillengewinnern ist nur mehr der Steirer Mario Weingartmann im Team. Die beiden Titelgewinner in den Einzel-Zielbewerben Simone Steiner und Thomas Fuchs haben sich diese Saison eine Auszeit vom Nationalteam genommen. Vom aktuellen Kader war 2019 Mathias Adler im Mannschaftsspiel noch im Einsatz mit dem Gewinn der Bronzemedaille. Sophie Schmutzer belegte im Ziel Einzel Platz 5 und mit dem Team-Ziel Platz 4. Der Team Mixed Bewerb ist dieses Jahr das erste Mal bei einer EM im Programm.
Waldkraiburg guter Boden für Österreich
Waldkraiburg im Landkreis Mühldorf liegt zentral zwischen den Eisstock-Hochburgen Bayerischer Wald und Österreich. Als Austragungsort der Weltmeisterschaften 2012 ist es dem österreichischen Team noch bestens in Erinnerung. Vor zwölf Jahren reiste man mit vier Goldenen im Gepäck nach Hause (Damen Mannschaftsspiel, Thomas Fuchs Ziel Einzel, Ziel Team Herren, Team Herren Weitenwettbewerb). In Erinnerung die randvollen Hallen und vor allem der „Hexenkessel“ bei den Weitschützen. Einer aus dem aktuellen Team war damals schon dabei – Christian Hobl im Mannschaftsspiel mit dem Gewinn der Silbermedaille. Das OK-Team der EM hofft auf ein ähnliches Zuschauerinteresse wie damals. Als prominentester Besucher hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für Samstag sein Kommen bestätigt.
Brasilien, Guatemala und Kenia nutzen EM als Vorbereitung für WM 2025
Um Ländern aus Südamerika und Afrika vor der WM 2025 noch eine Möglichkeit zu geben sich international zu messen, stehen auf der EM-Startliste auch Länder wie Brasilien, Guatemala und Kenia. Für manch einen dieser Teilnehmer gehts zum ersten Mal aufs blanke Eis, was einmal mehr die Diskussion über die Zukunft des Eis- und Stocksports in Gang bringt.
BÖE- Präsidentin Silvia Tschiltsch:
„Ich freue mich sehr auf den Saison-Höhepunkt in Waldkraiburg. Die bisherigen Leistungen und Erfolge unserer Sportlerinnen und Sportler lassen spannende Wettkämpfe erwarten. Das Betreuerteam setzt bei den Damen auf ein sehr junges Team und bei den Herren auf erfahrene Spieler bei internationalen Wettkämpfen. Die Jugend hat den Vorteil unbedarft und ohne Last in die Spiele zu gehen, die Erfahrenen können in schwierigen Situationen auf ihre Erkenntnisse zurückgreifen. Ich bin überzeugt, dass die Spielerinnen und Spieler gemeinsam mit unserem Trainerteam auf unsere Gegner sehr gut vorbereitet sind. Auch wenn wir starke Konkurrenz haben, traue ich Österreich 4 Goldmedaillen zu.
Besonders freue ich mich, dass wir mit Rüdiger Wagner, einen weiteren staatlich geprüften Trainer im Team haben. Bernd Zambo und Rüdiger Wagner werden mit ihrem Know How den Eis- und Stocksport professionell weiterentwickeln. Aber auch wenn momentan die ganze Konzentration und Energie in der kommenden Woche bei der EM liegt, haben wir im Kopf und in der Planung schon längst die Vorbereitung zur Heim-WM 2025 in Kapfenberg.“
Zielwettbewerb Damen
Zielteam der Damen angeführt von Julia Omelko und Sophie Schmutzer
24 Jahre ist gerade mal der Altersdurchschnitt des Damen-Zielteams. Österreichs Hoffnungen liegen u.a. auf der Kärntnerin Julia Omelko, deren Stern 2022 am Ritten mit der Bronzemedaille im Einzel und Team Mixed Gold aufgegangen ist. Die 24-jährige Bankangestellte, die nebenbei noch BWL studiert, ist gut in Form, der dritte Platz bei den Staatsmeisterschaften hat ihr zusätzlichen Auftrieb gegeben.
Julia Omelko: “Meine Erwartungen beim Ziel Einzel sind auf alle Fälle ein Top 5 Platz. Die Dichte im Einzelbewerb ist sehr groß. Es gibt einige Spielerinnen, die Top-Rundenergebnisse spielen können inklusive mir, aber die Kunst im Zielbewerb ist natürlich, in allen Durchgängen konzentriert zu bleiben. Im Teambewerb traue ich uns ebenfalls eine Medaille zu, wobei wir mit Deutschland eine starke Konkurrenz haben. Ich habe heuer mein Training etwas umgestellt und als Ausgleich auch viel an meiner Grundlagenausdauer gearbeitet. Der Jänner war hart, das Programm ist sehr straff. Ich bin so gut wie jedes Wochenende zusätzlich zum Training in der Eishalle.”
Sophie Schmutzer (26) kehrt ins Team zurück und hat ein Mammutprogramm vor sich. Die Team-Weltmeisterin von Regen 2020 wird als einzige Spielerin sowohl in den Zielwettbewerben als auch im Mannschaftsspiel an den Start gehen. Sollte sie in der Vorrunde überzeugen, hat sie auch für den Team-Mixed Bewerb Chancen auf einen Startplatz. Mit ihren 26 Jahren ist sie der „Oldie“ im Team. Sarah Speckhard (24) hält die Fahnen für Oberösterreich hoch. Sie freut sich über ihre erste Nominierung ins Damennationalteam. Melissa Mühl (23), gebürtige Burgenländerin im Dienste von Lichtenberg, war bei der WM 2022 bereits im Mannschaftsspiel im Kader, diesmal hat sie im letzten Abdruck noch die Qualifikation für den Team-Zielbewerb geschafft.
Die große Favoritin ist Verena Gotzler. Die Deutsche im Dienste von ESV Neustift-Innermanzing ist amtierende Weltmeisterin – bei der EM in Kaunas 2019 belegte sie Platz 3 hinter Simone Steiner und Marion Huber (ITA). Sie konnte in der abgelaufenen Saison zum ersten Mal auch Simone Steiner sowohl bei der ÖM als auch der Staatsmeisterschaft hinter sich lassen. Mit der deutschen Meisterin Marina Dunstmair und der frischgebackenen U23-Europameisterin Alina Mayer wird es für das österreichische Team keine leichte Aufgabe.
Zielwettbewerb Herren
Duell der Trainingspartner Zellermayer – Kronewetter – Mario Weingartmann und Legionär Mathias Adler zuversichtlich
Bei den Herren scheint Gold für den deutschen Stefan Zellermayer vorreserviert. Bei der deutschen Meisterschaft und im Training lässt er mit Runden von 200 und 196 Punkten aufhorchen. Österreich setzt im Einzel auf Legionär Mathias Adler (30), der bei der EM in Kaunas 2019 noch im Mannschaftsspiel für Österreich am Start war und Bronze holte. Der Tiroler im Dienste von TSV Peiting konnte nicht nur in der internen Ausscheidung mit Spitzenergebnissen aufzeigen, auch ein vierter Platz bei der deutschen Meisterschaft lässt auf eine Einzel-Medaille hoffen. Nicht zu unterschätzen der Kärntner WM Bronzemedaillengewinner Kevin Kronewetter (31), dessen Form-Kurve steil nach oben zeigt. Mit dem 29-jährigen Weizer Mario Weingartmann (29) ist ein weiterer Top-Spieler im Team. Er möchte nach der EM Goldmedaille im Zielteambewerb 2019 in Kaunas mehr. Bei der WM in Ritten vor zwei Jahren hat er mit Silber bereits bewiesen, dass er zu Europas Ziel-Elite gehört. Junior Markus Rothberger (24) schaffte als Vierter die interne Qualifikation und wird im Teamwettbewerb eingesetzt.
Mario Weingartmann:
“Meine Vorbereitung ist sehr gut verlaufen. Ich konnte im Training immer konstant gute Punkte spielen. Bei einem einzigen Durchgang in der Qualifikation ist mir ein Ausrutscher passiert. Mit dem 3. Platz bei der Staatsmeisterschaft und guten Punkten konnte ich diesen wieder gut machen. Ich habe hauptsächlich Doppeldurchgänge trainiert, um im Rhythmus zu bleiben. Viel im Ausdauerbereich mit laufen und wandern gemacht. Ich vertraue wie immer auf meine Konstanz. Ich will mir keinen großen Druck machen, aber Top 5 ist das Ziel, eine Medaille perfekt. Am stärksten sind die deutschen Spieler allen voran mit Stefan Zellermayer einzuschätzen. Sie kennen die Halle und das Eis bestens. Nicht zu unterschätzen sind meine Teamkollegen Kevin Kronewetter und Mathias Adler. Mathias rechne ich große Chancen aus, da er heuer eine perfekte Quali gespielt hat und bei der Deutschen Meisterschaft mit seinem vierten Platz auch ganz vorne dabei war.”
Kevin Kronewetter:
“Ich bin mit meinem Formaufbau zufrieden. Aufgrund der großen und extrem starken Konkurrenz werden wie immer am Ende Kleinigkeiten entscheiden. Vor heimischen Publikum ist Stefan Zellermayer nach den bisherigen Leistungen dieser Saison sicherlich der große Gejagte, wenngleich ich unsere österreichische Aufstellung als sehr stark und vor allem konstant einschätze. Man kann Stefan als Favoriten bezeichnen und gleichzeitig hat jeder von uns im Hinterkopf, dass auch er schlagbar ist. Wichtig wird es sein, an die eigene Leistungsgrenze zu kommen und dann ist wie schon am Ritten (Platz 3 – WM Einzel) oder in Bad Wörishofen (Platz 1 – Head2Head) einiges möglich. Ich bin beruflich in München stationiert, daher konnte ich mit zahlreichen deutschen Teamspielern unter anderem Stefan Zellermayer trainieren. Waldkraiburg ist nur eine Stunde entfernt, somit fast ein “Heimspiel” für mich. Kärnten ist aktuell im Aufschwung was die nationale Spitze und das Nationalteam angeht. Hier ernten wir die Früchte der erfolgreichen Jugendarbeit der letzten Jahre.”
Herren Ziel-Trainer Martin Puntigam:
“Wir hatten zu Beginn der Saison acht Spieler im EM-Kader. Unser Tiroler Legionär Mathias Adler vom TSV Peiting hatte sein Ticket schon nach den ersten Lehrgängen fix. Er konnte auch bei der deutschen Meisterschaft überzeugen. Wenn Mario und Kevin konzentriert bleiben, sind sie Medaillenanwärter. Ich bin auf dieses junge Team sehr stolz. Markus Rothberger, unser Niederösterreicher im Dienste von Tal Leoben, konnte mit seinen 24 Jahren einige arrivierte Spieler in der Quali hinter sich lassen. Wenn man sich das österreichische Ziel-Team anschaut und auch die Ergebnisse bei der Staatsmeisterschaft und den Jugend Europameisterschaften betrachtet, erkennt man dass unsere Jugendarbeit Früchte trägt. Bei den Damen ist das Durchschnittsalter 24 Jahre, bei den Herren 28.”
Mannschaftsspiel Damen
Petra Grube neue Mannschaftsführerin – Marion Peinhaupt gibt Team-Debüt
Österreichs Damen sind bei der EM Titelverteidiger. Beim letzten internationalen Vergleich 2022 in Ritten musste sich die österreichische Mannschaft im Finale Italien geschlagen geben. Damals schon im Team Karin Schwarz (44) und Jacqueline Klammler (32). Sie schafften auch diesmal wieder den Sprung ins Nationalteam. Petra Grube (44) übernimmt die Rolle der Mannschaftsführerin. Sie ist wie Sophie Schmutzer (26) zum ersten Mal im Mannschaftsspiel aufgestellt. Ihr Team-Debüt feiert die erst 19-jährige Marion Peinhaupt (19) vom ESV Großfeistritz. Sie war als einzige Spielerin auch bei der Jugend-EM in Bruneck vor einer Woche am Start, wo sie im U19 Team-Zielbewerb Silber und im Mannschaftsspiel Gold geholt hat.
Mannschaftsführerin Petra Grube:
“Es macht mich sehr stolz, dass das Trainerteam so großes Vertrauen in mich hat, obwohl ich mit meinem Verein nicht erstklassig spiele, aber mein ganzes Herzblut und meine Familie hängt an Schmidsdorf-Küb. Ich kann definitiv eine Mannschaft führen und bin auch top drauf. Ich habe sehr viel trainiert, mein Material ist gut abgestimmt.
Ich trau unserem Team definitiv alles zu. Jede einzelne Spielerin gehört zu den besten, die wir haben und kann jede Position spielen. Wenn man die heurige Saison betrachtet, haben wir fünf erste “Hatza” im Team, was vermutlich unser Spiel eher offensiv machen wird, was aber nicht heißt das wir in der Defensive schwächer sind. Unsere Stärke ist, das wir uns jederzeit abwechseln können und uns gegenseitig unterstützen egal was kommt. Ich war noch nicht oft im Nationalteam dabei, aber dieses Team hat Spirit und wir halten zu 100 Prozent zusammen. Besonders freut es mich, dass mein stolzer Papa heuer in Waldkraiburg dabei sein wird und wir haben uns für ein neues Maskottchen entschieden. WM-Dino bleibt zu Hause:-).”
Trainerteam mit neuem Damenfachwart Rüdiger Wagner setzt auf Offensive und Kollektiv
Der Teamgeist und Zusammenhalt war selten so groß im Damenteam. Ein großer Verdienst von Damentrainer Bernd Zambo, der das Team seit 2021 führt.
Bernd Zambo hat ein klares Ziel vor Augen:
“Wir haben bereits im März 2022 nach der letzten Weltmeisterschaft mit unserem Projekt “Road to Kapfenberg 2025” gestartet. Anfangs bestand der Kader aus 14 Spielerinnen mit denen wir auch in Zukunft verstärkt trainieren werden. Wir setzen auf variantenreiche Einzelspielerinnen mit Teamgeist, wo jede Spielerin jede Position spielen kann. Deshalb unser Schwerpunkt in den Trainingseinheiten auch auf dem Einstudieren von variantenreichen Spielzügen. Wir haben uns ganz klar zum Ziel gesetzt im Gegensatz zur WM von Anfang an offensiv zu spielen. Mit Marion Peinhaupt wollen wir einer jungen Spielerin die Möglichkeit geben bereits internationale Wettkampfluft zu schnuppern. Sie hat sich bei Großfeistritz die letzten beiden Jahre seht gut entwickelt. Wir sind mit der Vorbereitung zufrieden, freuen uns auf die EM, aber das Endziel mit dieser Mannschaft ist die Goldmedaille in einem Jahr in Kapfenberg.”
Rüdiger Wagner, ehemaliger Spitzenspieler aus Weiz/Krottendorf, hat das Amt des BÖE-Damenfachwartes mit Anfang Februar übernommen. Der 50-jährige Steirer unterstützt das Team, dank seiner jahrelangen Erfahrung als Trainer, auch zusätzlich als Coach.
Rüdiger Wagner:
„Ich freue mich sehr über die neue Aufgabe. Die Chemie zwischen Bernd, mir und dem Damen-Team hat von Anfang an gleich gepasst. Ich war von 1988 bis 2001 im österreichischen Nationalteam, konnte insgesamt 13 Europameistertitel in der Jugend/Junioren und Herrenklasse gewinnen. Ich denke, durch meine Erfahrungen im internationalen Stocksport, aber auch die Erfahrungen aus meiner Trainertätigkeit im Tennis und Tae Bo, kann ich viele neue Impulse ins Training einbringen. Bernd und ich verfolgen dieselben Zielen. Wir müssen das Training noch professioneller gestalten, den Mut auch haben andere, nicht übliche Wege zu gehen und aus unserer Komfortzone herauszutreten. Was auch sehr wichtig sein wird, die Spielerinnen individuell in ihren Trainings zu Hause bei ihren Vereinen noch besser zu unterstützen. Was mich sehr positiv stimmt, ist dieser unglaubliche Teamgeist der in der Mannschaft steckt.“
Mannschaftsspiel Herren
Christian Hobl neuer Mannschaftsführer – Comeback von Martin Laffer – Team Debüt von Stefan Gamper
Mit Patrick Solböck (27) und Christian Hobl (35) setzt Nationaltrainer Erich Eggbauer auf „altbewährte“ Spieler. Beide ebenfalls schon mit Mannschafts-WM Gold ausgestattet, Christian Hobl sogar doppelt, konnten sich in den letzten Jahren mit ihrem Verein ESV Union Ladler Wang konstant an der Spitze etablieren. Christian Hobl feierte 2017 mit der Mannschaft in Pisek/CZE den letzten Europameistertitel für das Herrenteam. Damals gewann er auch mit dem Team die Goldene im Zielwettbewerb. Bei der WM 2012 in Waldkraiburg war er ebenso bereits im Kader und gewann mit der Mannschaft Silber.
Martin Laffer (40) von RSU Leitersdorf im Raabtal gibt bei den Herren sein Team-Comeback. 2017 war er zusammen mit Christian Hobl auch beim letzten EM-Titelgewinn des österreichischen Teams bei der EM in Pisek/CZE dabei. Sein Team-Debüt feiert der 27-jährige Stefan Gamper von Staatsliga Sieger EV Ladler Tal Leoben. Stefan Schwarzl (33) von Krottendorf überzeugte in der Qualifikation mit konstanten Leistungen.
Stefan Gamper:
“Wenn ich zum Einsatz komme, werde ich die Anspielerposition einnehmen. Eine neue Herausforderung für mich. Ich habe es mit meinem Verein Tal Leoben bei der Bundesliga 1 ausprobiert und es hat gut funktioniert. Die Einberufung hätte ich mir vor zwei Jahren schon gewünscht, denn da war ich wirklich in einer guten Form. In dieser Wintersaison bin ich noch nicht richtig in Fahrt gekommen, aber ich hoffe am Tag X meine Bestleistung abrufen zu können. Mit Patrick Solböck, Christian Hobl und Martin Laffer haben wir die Sieger der letzten Solo-Cups im Team. Die drei sind herausragende Einzelspieler. Mit mir und Stefan Schwarzl hat man noch die fehlenden Puzzle-Stücke ergänzt. Unsere Vorbereitung ist nicht perfekt verlaufen. Wir haben unsere Turniere gespielt, aber nur eines gewonnen. Bei der EM gibt es im Endeffekt mit dem Halbfinale und dem Finale zwei Endspiele, wo wir zu 100% am Punkt sein müssen.”
Nationaltrainer Herren Erich Eggbauer:
“Ich habe diese Spieler gewählt, weil sie seit Jahren beweisen, dass sie zu den besten Spielern gehören. Sehr freut es mich, dass Martin Laffer wieder im Team ist. Er ist für mich technisch einer der Besten. Er hatte in der Vorbereitung mit einem Bänderriss Ende November etwas Pech. Konnte erst am 26. Dezember wieder mit dem Eistraining beginnen, aber er hat alles gegeben, um bei der EM dabei zu sein. Er ist für mich auch von der Einstellung her ein absolutes Vorbild.
Patrick Solböck zählt mit seinen 27 Jahren nun auch schon seit Jahren zu den absolut besten Spielern. Er kann jede Position spielen, was er mit seinem 5. Platz bei der Staatsmeisterschaft im Zielwettbewerb auch bewiesen hat. Zu Christian Hobl sage ich immer nur, ein alter Routinier trotz seiner Jugend (35). Er ist nun seit zehn Jahren im Team, ein perfekter Allrounder mit viel Erfahrung. Deshalb habe ich ihn heuer auch zum Mannschaftsführer ernannt.
Stefan Gamper hat die letzten Jahre gezeigt, was er kann. Er beherrscht den “geraden Schuss” wie kein anderer und in den wichtigen Momenten hat er das Selbstvertrauen, den unmöglichen Schuss zu machen. Das können nicht viele. Stefan Schwarzl ist eine echte Bereicherung für das Team. Er ist ein toller Teamplayer, universell einsetzbar und er ist genauso eine Option für die Position des Anspielers. Für mich ist Deutschland der absolute Favorit. Wir müssen schauen, dass wir gut reinstarten, uns gut für den Finaltag in Position bringen. Ziel ist die Finalteilnahme, aber man darf auch Italien keinesfalls unterschätzen. Mit der Vorbereitung bin ich aufgrund von Verletzungen und diversen anderen Vorkommnissen nicht 100% zufrieden, aber ich weiß, was diese Spieler im Stande sind zu leisten.”
Das deutsche Team setzt auf den Stamm von Vizemeister TSV Hartpenning mit Andreas Lambert, Stefan Zellermayer, Matthias Peischer und Stefan Thurner. Thomas Elsenberger von Meister EC Sassbach komplementiert das Team.
Programm
62. Eisstock Europameisterschaft der Herren und 48. Europameisterschaft der Damen im Mannschafts- und Zielwettbewerb Waldkraiburg (GER)
Dienstag, 05. März
18:30 Uhr Eröffnung in der Eissporthalle Waldkraiburg
Mittwoch, 06. März
11:15 – 16:30 Uhr Mannschaftsspiel Damen und Herren Vorrunde
17:45 Uhr Einzel-Zielwettbewerb Damen Qualifikation
Donnerstag, 07. März
09:00 – 12:30 Uhr Einzel-Zielwettbewerb Herren Qualifikation
14:00 – 18:00 Uhr Teamwertung Zielwettbewerb Herren und Damen, Team-Zielwettbewerb Mixed
Freitag, 08. März
09:00 – 14:30 Uhr Mannschaftsspiel Damen und Herren Rückrunde
ca. 15:00 Uhr Siegerehrung Herren Gruppe B, Siegerehrung Ziel Team Damen/Herren/Team Mixed
18:00 Uhr Zielwettbewerb Herren und Damen Finale Einzel
ca. 20:30 Uhr Siegerehrungen Damen und Herren Ziel Einzel
Samstag, 09. März
08:15 – 09:30 Uhr Mannschaftsspiel Damen Ausscheidung und Qualifikation 1
09:45 – 11:00 Uhr Mannschaftsspiel Herren Ausscheidung u. Qualifikation 1
11:15 – 12:30 Uhr Mannschaftsspiel Damen und Herren Qualifikation 2
13:00 – 14:00 Uhr Mannschaftsspiel Damen Finale
14:30 – 15:30 Uhr Mannschaftsspiel Herren Finale anschl. Siegerehrungen
FOTOS
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