Gold und Bronze zum Abschluss der EM
Am Finaltag der Eisstock Europameisterschaft in Waldkraiburg (GER) konnte das österreichische Team in den Mannschaftsbewerben Gold und Bronze gewinnen. Das Herrenteam schlägt im Finale Deutschland 11:4 und holt nach 2017 den Titel wieder nach Österreich. Bronze geht an Italien. Die Damen holen Bronze hinter Italien und Deutschland. Ein überaus erfolgreiche EM für Österreich mit gesamt acht Medaillen, davon drei in Gold, drei in Silber und zwei in Bronze geht zu Ende. Herausragend bei den Damen die Leistung der Niederösterreicherin Sophie Schmutzer, die zweimal Gold (Team Mixed und Ziel Einzel), einmal Silber (Ziel Team) und einmal Bronze (Mannschaftsspiel) mit nach Hause nimmt.
Gold für Österreichs Herrenmannschaft im Finale gegen Deutschland
Österreichs Herren haben sich im bayrischen Waldkraiburg zum Europameister gekürt. Nach einer überzeugenden Vorstellung in den beiden Vorrunden kassierten sie heute im ersten Qualifikationsspiel mit 16:6 gegen Gastgeber Deutschland eine unerwartet hohe Niederlage. Mit einem 17:2 im zweiten Qualifikationsspiel gegen Italien konnten sie dennoch den Einzug ins Finale fixieren, wo wieder Deutschland wartete. Deutschland setzte im Finale auf die gesamte Mannschaft von Vizemeister TSV Hartpenning mit Stefan Zellermayer, Matthias Paischer, Stefan Thurner und Andreas Lambert. Das Finale eine klare Sache für die Österreicher. Ein schnelles 5:1 nach fünf Kehren gaben die Österreicher bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand. Die Entscheidung in der neunten Kehre nach einem Fehler von Andreas Lambert, den die Österreicher eiskalt ausnutzen und auf 8:3 stellen. Stefan Gamper, Patrick Solböck, Christian Hobl, Stefan Schwarzl und Martin Laffer gewinnen Gold mit einem 11:4 Sieg gegen den ewigen Konkurrenten Deutschland. Nach 2017 in Pisek/CZE, wo schon Christian Hobl und Martin Laffer im Team dabei waren, erneut der Titel in der Königsdisziplin für Österreich.
Christian Hobl:
“Unglaublich, dass wir im Finale die Deutschen noch so unter Druck setzen konnten. Für mich der dritte Europameistertitel im Mannschaftsspiel in meiner Karriere nach Bled 2013 und Pisek 2017.”
Stefan Gamper, Team Debütant mit Tränen in den Augen:
“Ich bin sprachlos. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Nach dem Staatsliga-Gewinn mit Tal Leoben, nun der nächste Titel für mich. Ich und meine Familie geben seit Jahren alles für den Sport. Das Finale war für mich sehr nervenaufreibend. Es ist schon etwas anderes mit dem Nationalteam ein Finale zu spielen, als mit dem Verein. Danke an alle.”
Herren Trainer Erich Eggbauer:
“Ich habe gewusst, dass ich auf diese Spieler setzen kann. Die Vorbereitung war nicht einfach für uns. Es gab immer wieder Zwischenrufe, aber heute haben sie gezeigt, welche Nervenstärke und welches Können sie haben. Nach der sehr schnellen Niederlage im ersten Quali-Spiel war auch ich innerlich etwas nervös. Wir haben Stefan Schwarzl ins Team genommen, der für sein Teamdebüt wie Stefan Gamper eine super Partie gespielt hat. Danke an diese Mannschaft. Dieser Titel ist eine große Genugtuung.”
Endergebnis EM Mannschaftsspiel Herren
1. Österreich, 2. Deutschland, 3. Italien, 4. Tschechien
Finale: Österreich – Deutschland 11:4
Qualifikation 2: Italien – Österreich 2 : 17
Qualifikation 1: Österreich – Deutschland 6:16, Italien – Tschechien 12:6
Bronze für die Damenmannschaft
Die Damenmannschaft startete am Finaltag stark mit einem 12:1 Sieg im ersten Qualifikationsspiel gegen Slowenien. Im zweiten Qualifikationsspiel um den Einzug ins Finale wartete Gastgeber Deutschland, die sich im ersten Page PlayOff Spiel Italien mit 8:11 geschlagen geben mussten. Die Österreicherinnen legten einen guten Start hin und führten schnell mit 2:0. In der zweiten und dritten Kehre dann einige Konzentrationsschwächen, was zu einem Rückstand nach drei Kehren von 6:2 führte. Die Österreicherinnen gaben nicht auf, konnten das Spiel aber nicht mehr drehen. Nach der 11 Kehre beim Stand von 12:6 für Deutschland war Schluss. Petra Grube, Jacqueline Klammler, Marion Peinhaupt, Sophie Schmutzer und Karin Schwarz gewinnen Bronze hinter Italien und Deutschland. Im Finale schlägt Weltmeister Italien Deutschland in einem Herzschlagfinale 14:12.
BÖE Damenfachwart und Trainer Rüdiger Wagner:
“Im ersten Moment sind wir natürlich enttäuscht. Unsere Taktik die Daube offen zu lassen und so die erste Stockschützin unter Druck zu bringen, ging anfangs auf, aber zu viele individuelle Fehler in den entscheidenden Momenten führten zu Mitfahrern. Gratulation an das deutsche Team, die einfach nicht nachgelassen haben. Wir hatten in der Vorrunde starke Spiele auch gegen die Deutschen, aber die Mädels konnten es die ganze EM über nicht ganz aufs Eis bringen. Die Neuentdeckung dieser EM ist für uns Marion Peinhaupt. Mit ihren 19 Jahren hat sie eine tadellose Leistung abgeliefert und ist die Zukunftshoffnung schlecht hin. Was mich sehr positiv stimmt, ist das Teamgefüge und der Zusammenhalt in der Mannschaft. Es wird auch nicht aufgegeben, jeder der Mädels ist mit Ehrgeiz und Freude dabei. Für uns beginnt nun die Vorbereitung für die Heim WM in Kapfenberg 2025. Wir werden noch ein paar Spielerinnen in den erweiterten Kader dazu nehmen.”
BÖE Präsidentin Silvia Tschiltsch:
“Es war eine sehr gut organisierte Veranstaltung, Gratulation an das durchführende Veranstaltungsteam! Besonders beeindruckt haben mich unsere Sportlerinnen und Sportler. Die drei Goldmedaillen waren hart erkämpft. Mehrmals war der letzte Versuch ausschlaggebend über Sieg oder Platzierung. Die Nerven lagen zwischendrin blank. Hätte man die Steine gehört, welche den Betreuern von ihren Herzen gefallen sind, wäre es laut geworden. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team und überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es gibt dennoch genug zu tun, um für die WM 2025 gerüstet zu sein. Wir haben uns viel vorgenommen!”
BÖE Sportdirektor Klaus Pfleger:
„Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team. Sieht man sich die Jugend EM in Bruneck und die EM in Waldkraiburg an, haben wir bis auf Bronze bei den Damen alle Mannschaftsmedaillen gewonnen (Anmerkung MS Gold U16, U19, U23 und Herren). Das Damenteam ist in einer Aufbauphase, hat sich aber trotzdem schon sehr gut geschlagen. Marion Peinhaupt mit ihren 19 Jahren schon jetzt in den Kader zu holen, war eine sehr gute Entscheidung vom Trainerteam. Auch in den Zielbewerben konnten unsere Athleten ihre Leistungen am Tag X abrufen. Hier haben wir Athleten:innen, die sehr professionell arbeiten, dem Sport vieles unterordnen. Das stimmt mich sehr positiv in Richtung WM 2025. Jetzt gilt es konzentriert weiter zu arbeiten. Im Weitensport gibt es noch einiges zu tun. Da müssen wir gezielt mit den Athleten arbeiten speziell im Kraft- und Technikbereich, um bei der WM um Gold mitkämpfen zu können.“
Endergebnis EM Mannschaftsspiel Damen
1. Italien, 2. Deutschland, 3. Österreich, 4. Slowenien
Finale: Italien – Deutschland 14: 12
Qualifikation 2: Österreich – Deutschland 6 : 12
Qualifikation 1: Deutschland – Italien 8 : 11, Österreich – Slowenien 12 : 1
FOTOS: GEPA/Mathias Mandl
Für Medien ohne GEPA-Zugang stehen Fotos von BÖE Fotograf Herbert Pendl zum kostenlosen Download unter folgendem Link zur Verfügung: https://www.flickr.com/photos/199848204@N04/albums/72177720315112469/