Herren Finale – Rottendorf gegen Wang
EV Rottendorf Seiwald aus Kärnten gegen ESV Union Wang aus Niederösterreich lautet das Herrenfinale der Stocksport Staatsliga im Mannschaftsspiel morgen Sonntag in Oberwart. Rottendorf besiegte in einer hochklassigen Partie Voitsberg in drei Durchgängen mit 5:1. Wang benötigte ebenfalls drei Durchgänge, ehe sie sich in der letzten Kehre mit 4:2 gegen den Titelverteidiger EV Straßwalchen durchsetzen konnten. Für beide Mannschaften wäre es der erste Staatsliga-Titel. Für den ESV SP Pongratz Kowald Voitsberg und EV Straßwalchen gab es die Bronzemedaille.
Halbfinale 1: ESV SP Pongratz Kowald Voitsberg – EV Rottendorf Seiwald 1:5 (9:9, 11:17, 9:13)
Die Voitsberger, die zum neunten Mal im Halbfinale der Staatsliga standen, gingen gehandicapt in dieses Spiel, da sich der erste Stockschütze Sepp-Günther Ofner vor drei Tagen einen Rippenbruch zuzog. Im ersten Durchgang wogte das Spiel hin und her, die Voitsberger gingen in der 5. Kehre nach einem 3er-Break mit 9:6 in Führung. In der letzten Kehre dann die „Retour-Kutsche“ mit zwei Chancen auf den Durchgangsgewinn für Rottendorf. Beiden Mannschaften gelang es nicht den gewinnbringenden „Fünfer“ anzuschreiben – 9:9 und Punktteilung im ersten Durchgang. Im zweiten Durchgang lagen beide Teams lange Zeit auf Augenhöhe, erst in der letzten Kehre gelang es Rottendorf den Sieg festzumachen. Spielstand 3:1 für die Kärntner. Im dritten Durchgang eröffneten die Tiebelstädter mit einer Sieben; die Voitsberger liefen ab diesem Zeitpunkt einem Rückstand hinterher. Nach drei Kehren stand es 10:3 für Rottendorf, in der 4. Kehre vergaben die Voitsberger ihre Chancen den Rückstand zu verkürzen. In der fünften Kehre schaffte Horst Stranig mit dem letzten Stock den Dreier zur 13:6-Führung. Da Rottendorf ein Unentschieden zum Finaleinzug reichte, war die Partie somit entschieden.
Für Rottendorf wäre es der erste Staatsliga Titel im Ligamodus. Ab 2011 wurde der Bewerb im Liga-Modus ausgespielt. 2006 und 2008 konnte die Weltbeste Mannschaft auf Eis zuletzt die Österreichische Meisterschaft im Sommer gewinnen. Rottendorf als regierender Winter-Staatsmeister 2022 könnte das Double perfekt machen bzw. das Tripple, da sie auch regierender Europacup-Sieger sind.
Stimmen zum Spiel:
Gogo Günther Stranig, EV Rottendorf Seiwald:
„Das war das erwartet schwierige Spiel gegen Kowald-Voitsberg. Auf diesem Boden macht die Wappeltechnik mehr Sinn als das Flachspiel. Wir haben gewusst, dass die Voitsberger durch die Verletzung von Sepp Ofner gehandicapt sind und haben deshalb versucht in der Mitte anzuspielen. Wir konnten die Fehler der Voitsberger nützen und sind froh, das Finale erreicht zu haben. Eine Revanche für die letzte Finalniederlage in Stallhofen vor fünf Jahren. Wir freuen uns auf das morgige Endspiel.“
Michael Krenn, ESV SP Pongratz Kowald Voitsberg:
„Wir sind mit dem Erreichen des Halbfinales und unserer Saisonleistung sehr zufrieden. Nach dem Abgang von Alfons Marktl zu Beginn der Saison haben uns viele abgeschrieben. Mit Rene Schlacher haben wir aber wieder eine erfolgreiche Saison hingelegt. In Anbetracht der Verletzung von Sepp-Günther Ofner war gegen so einen starken Gegner wie Rottendorf kein Finaleinzug möglich. Wir gratulieren den Kärntnern zum Sieg und wünschen Ihnen alles Gute fürs Finale morgen.“
Halbfinale 2: ESV Union Ladler Wang – EV Straßwalchen (11:13, 8:16, 13:11)
Der erste Durchgang ging knapp mit 13:11 an den Vorjahresmeister und Titelverteidiger EV Straßwalchen. Im zweiten Durchgang gingen die Mostviertler mit 10:0 in Führung und konnten in Folge den Gleichstand herstellen. Im entscheidenden dritten Durchgang hatten die Straßwalchner alle Trümpfe bis zur letzten Kehre in der Hand. Vor der letzten Kehre führten die Salzburger bereits mit 11:6. Durch zwei Fehlversuche von Werner Baumgartner und Reinhard Kritzinger in der letzten Kehre gelang es den Mostviertlern mit einer Sieben den Durchgang und das Match zu gewinnen. Damit gelang dem ESV Union Ladler Wang die Revanche für die im Vorjahr erlittene Niederlage im Finale.
Stimmen zum Spiel:
Werner Baumgartner, EV Straßwalchen:
„Wir haben heute bis zur letzten Kehre des dritten Durchgangs eigentlich sehr gut gespielt. Diese letzte Kehre werden wir wohl lange nicht vergessen, da ist uns alles danebengegangen. Ich kann es gar nicht glauben, dass wir dieses Spiel jetzt verloren haben. Trotzdem gratuliere ich natürlich dem ESV Union Ladler Wang zum Sieg und wünsche Ihnen für das Finale morgen alles Gute.“
Patrick Solböck, ESV Union Ladler Wang:
„Ein unglaubliches Spiel und eine unglaubliche letzte Kehre im dritten Durchgang. Wir waren faktisch weg und dann tut sich auf einmal die Chance auf den Finaleinzug auf – ein Wahnsinn, was da abgegangen ist. Wir freuen uns morgen aufs Finale.“
FINALE GRANDE
Morgen ab 13 Uhr treffen die aktuell erfolgreichsten Mannschaften des Eis- und Stocksports aufeinander.
Auf der einen Seite die junge, aufstrebende Mannschaft des ESV Union Ladler Wang, aktuell Champions League Sieger 2021 und Vizemeister des Vorjahres und auf der anderen Seite der EV Rottendorf Seiwald – eine routinierte, erfahrene Mannschaft, die in diesem Jahr bereits auf Eis den Staatsmeister- und den Europacuptitel gewann.
FOTOS: GEPA Pictures/Hans Oberländer
